
Nummer 37 · 11. September 2021 Wochenblatt für den Mühlenkreis · Weserspucker
Veröden mit Stromstößen
Nicht heiß, nicht kalt: Ein neues Ablationsverfahren verspricht Patienten mit Vorhofflimmern
kürzere Prozedurzeiten als bisher.
BAD OEYNHAUSEN. Nur wenige
Zentren in Deutschland
bieten die Elektroporation
derzeit an – als einzige Einrichtung
in Ostwestfalen das
Herz-und Diabeteszentrum
NRW, Bad Oeynhausen.
Die Klinik für Elektrophysiologie
am Herz-und Diabeteszentrum
NRW (HDZ
NRW), Bad Oeynhausen, zählt
mit rund 1.500 Ablationen
jährlich zu den bundesweit
erfahrensten Einrichtungen
in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen.
Klinikdirektor
Prof. Dr. Philipp
Sommer ist Lehrstuhlinhaber
für Rhythmologie an der
Ruhr-Universität Bochum.
Vorteile des neuen Ablationsverfahrens
sieht er in der
schonenden und besonders
präzisen Behandlungsmethode:
„Im Gegensatz zu den
herkömmlichen Therapieformen
der Hochfrequenzoder
Kryoablation, bei denen
mit Wärme bzw. Kälte die
rhythmusstörenden Impulse
im Herzgewebe behandelt
werden, erreicht man bei dem
Verfahren den Effekt durch
das gezielte Einbringen kleiner
Poren in die Zellmembran“.
Die Methode wird daher als
„Elektroporation“ oder „Pulsed
Field Ablation“ bezeichnet.
Vorhofflimmern ist die
häufigste bedeutsame Herzrhythmusstörung.
In
Deutschland betrifft sie mehr
als 1,5 Millionen Menschen.
Die Erkrankung äußert sich
meist durch Herzrasen, weil
ungerichtete elektrische Erregungen
des Herzens zu arrhythmischen
Bewegungen
der Herzkammerwände führen.
Die Spezialisten im Herzkatheterlaborspüren
die
krankmachenden Erregungsherde
im Herzgewebe
auf und veröden diese. „Je
nach Schwere der Erkrankung
müssen sich bislang etwa
zehn bis 15 Prozent der Patienten
einem zweiten oder
dritten Eingriff unterziehen“,
betont Sommer, der
hofft, diese Rezidivrate mittels
der Elektroporation zukünftig
weiter senken zu können.
Positiver Nebeneffekt
dieser neuen nicht-thermischen
Verödungsmethode ist
es, dass das umliegende Nervengewebe
geschont wird.
„Mit kurzen, pulsierenden
Stromstößen können viel
mehr winzig kleine Löcher so
rasch eingebracht werden,
dass die Verödungsprozedur
weniger Zeit in Anspruch
nimmt bei noch dazu sehr
niedriger Komplikationsrate.“
Das neue Ablationsverfahren
ist CE-zertifiziert und
wird in Deutschland bisher
nur in wenigen großen klinischen
Zentrenangewendet.
Das Team von Professor Sommer
führt die Behandlung in
der Klinik für Elektrophysiologie
am HDZ NRW seit August
dieses Jahres erfolgreich
durch.
Als erste Klinik in Ostwestfalen-Lippe bietet Prof. Dr. Philipp Sommer mit seinem Team der Elektrophysiologie am
HDZ Bad Oeynhausen das neue PFA-Ablationsverfahren an: Peter Rudek (v.l.), Dr. Martin Braun, Mustapha El Hamriti,
Prof. Dr. Philipp Sommer (HDZ NRW) und Ralf Blimke, Ulrike Sattler (Fa. Farapulse). Foto: Marcel Mompour
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Dach wird modernisiert
Zuschuss für Mindener Reit- und Fahrverein
MINDEN. Die Staatssekretärin
für Sport und Ehrenamt,
Andrea Milz, hat weitere Fördermaßnahmen
im Rahmen
des Programms „Moderne
Sportstätte 2022“ bekannt
gegeben. Von dem einzigartigen
Förderprogramm für
Sportstätten profitieren bereits
mehr als 2.500 Sportvereine
aus ganz Nordrhein-
Westfalen – eine gute Nachricht
für den Mindener Pferdezucht
Reit und Fahrverein
e.V.: Gefördert wird die
Modernisierung des Hallendachs
und Asbestbeseitigung
in Höhe von 58.000 Euro.
Zur Förderung führt Andrea
Milz aus: „Ich freue
mich, dass wir unseren Vereinen
tatkräftig unter die Arme
greifen können. „Wir haben
uns zum Ziel gesetzt,
einen spürbaren Beitrag zur
Modernisierung unserer
Sportstätten in Nordrhein-
Westfalen zu leisten. Dies ist
uns mit diesem Förderprogramm
gelungen. Nun können
wir den Sanierungsstau
deutlich reduzieren.“
Erststimme
Achim Post.
Unser Abgeordneter
für den Mühlenkreis.
Zweitstimme
SPD.
Damit Olaf Scholz
Kanzler wird.
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