
Weserspucker · Wochenblatt für den Mühlenkreis Nummer 6 · 12. Februar 2022
Trotz Herzfehler ein langes Leben
Eine angeborene Herzfehlbildung ist ein
Schicksalsschlag, dem mit adäquater medizinischer
Therapie im frühen Kindesalter
und konsequenter Weiterversorgung zu begegnen
ist.
BAD OEYNHAUSEN. In den allermeisten
Fällen kann so
über Jahrzehnte eine gute Lebensqualität
erzielt werden.
Für Erwachsene mit angeborenem
Herzfehler ist das
Herz- und Diabeteszentrum
(HDZ) NRW seit mehr als zehn
Jahren offizielle überregionale
Behandlungseinrichtung.
Seine jüngste Auszeichnung
als „überregionales
Zentrum zur Versorgung Erwachsener
Patienten mit angeborenem
Herzfehler“
(EMAH-Zentrum) hat das
Spezialklinikum erneut mit
Anerkennung der Deutschen
Gesellschaft für Kardiologie
(DGK) verlängert, die nach
umfangreichem Re-Zertifizierungsverfahren
eine lobende
Empfehlung für weitere
drei Jahre ausgesprochen
hat.
Die Deutschen Fachgesellschaften
für Thorax-, Herzund
Gefäßchirurgie (DGTHG)
und Pädiatrische Kardiologie
(DGPK) sind am Prüfungsverfahren
beteiligt. Das hat
einen guten Grund: „Erwachsene
mit angeborenem Herzfehler
benötigen eine spezialisierte
interdisziplinäre Behandlung
und Nachsorge. Wir
sind sehr stolz, dass die Gutachter
diese herausragende
Zusammenarbeit und große
Erfahrung unserer Herzspezialisten
erneut gewürdigt
haben“, sagte Geschäftsführerin
Dr. Karin Overlack bei
ihrer Gratulation an die zuständigen
Klinikdirektoren
sowie Oliver Eickhoff, Leiter
der Unternehmensentwicklung
und des Qualitätsmanagements.
Prof. Dr. Jan Gummert,
Ärztlicher Direktor des HDZ
NRW, ergänzt: „Unsere Herzkliniken
sichern eine sehr individuelle
Versorgung und
Betreuung zu – ganz besonders,
wenn es um komplexe
und spezifische Krankheitsbilder
geht. Die Patienten
profitierenvondergroßenErfahrung
und der Tatsache,
dass sämtliche Beratungen,
Untersuchungen und Eingriffe,
die im Laufe eines Lebens
auf Betroffene mit einer angeborenen
Herzfehlbildung
zukommen können, unter
einem Dach durchgeführt und
interdisziplinär befundet
werden. Egal, ob es um Herzkathetereingriffe,
elektrophysiologische
Untersuchungen,
Schrittmacher- und
ICD-Kontrollen, operative
Eingriffe bis hin zu Herztransplantation
geht.“
Jedes 100. Kind kommt mit
einem angeborenen Herzfehler
zur Welt. Dank der guten
medizinischen Behandlungsmöglichkeiten
erreichen
heute nahezu 95 Prozent der
Patienten das Erwachsenenalter.
In Deutschland leben
mehr als 300.000 Erwachsene
Engagieren sich gemeinsam für die Rundumversorgung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern am HDZ: (von
links) Prof. Dr. Stephan Schubert, Dr. Karin Overlack, Prof. Dr. Eugen Sandica, Prof. Dr. Jan Gummert, Prof. Dr. Volker Rudolph,
Oliver Eickhoff und Prof. Dr. Philipp Sommer. Foto: Marcel Mompour/HDZ
mit einer komplexen angeborenen
Herzfehlbildung.
Sie benötigen lebenslang eine
spezialisierte Nachversorgung.
Das erfordert eine enge
Zusammenarbeit der beteiligten
Fachbereiche der
Kinder- und Erwachsenenkardiologie,
der Rhythmologie,
der Herzchirurgie und der
sehr speziellen Chirurgie an
geborener Herzfehler, die
auch Lungen- und Gefäßspezialisten
mit einbeziehen. 20
weitere Zentren in Deutschland
sind als offizielle EMAHZentren
ausgewiesen, die wie
das HDZ NRW für ihre von den
Fachgesellschaften erteilte
Anerkennung nachgewiesen
haben, dass sie ihre Kenntnisse
und Erfahrungen in der
Versorgung einer immer größer
werdenden Patientengruppe
weiter ausgebaut haben.
Im HDZ NRW lobten die
Gutachter insbesondere die
sehr gute personelle und apparative
Ausstattung, mit der
das Spektrum der erforderlichen
Untersuchungen und
Eingriffe bei angeborenen
Herzfehlern in herausragender
Qualität abgedeckt werde.
Fazit der Gutachter: Die
Interdisziplinarität aller Abteilungen
und die gute Vernetzung
mit den niedergelassenen
Ärzten führt zu einer
überproportionalen Versorgungsqualität
für eine sehr
komplexe Patientengruppe,
die auch die Herztransplantation
beinhaltet.
Plakatwände werden zur
Ausstellungsfläche
Kunst soll in Minden sichtbar werden
MINDEN. Die Zeiten sind für
Kunst und Kultur immer noch
schwer. Um Mindener Künstlerinnen
und Künstler sichtbar
zu machen, startet die Aktion
„Minden zeigt Kultur“
eine stadtweite Open-Air-
Ausstellung auf Großflächen
Plakatwänden. Das
Kulturbüro der Stadt Minden
lädt Künstler aller Sparten (in
Minden lebend oder wirkend)
dazu ein, ein Foto ihres
Schaffens und Wirkens für
diese Kunstaktion als Bilddatei
einzureichen. Die Bilder
sind bis Sonntag, 20. Februar,
an das Kulturbüro zu
übermitteln. Die Plakatierung
ist für den 29. März geplant.
Kunstwerke auf Leinwand,
in Stein oder aus Naturmaterialien,
Schauspieler bei ihrer
Arbeit, Tanzende im Kostüm,
Fotografen mit ihrer Kamera
vor einem Fotomotiv, die
Band auf der Bühne und vieles
mehr könnte auf den Bildern
sein, die für die Plakataktion
zur Verfügung gestellt
werden. Präsentiert werden
soll die Vielfalt der Mindener
Kulturszene. „Die Anregung
zu dieser Open-Air-Ausstellung
kam aus der Mindener
Kulturszene. Ich freue mich,
dass wir sie umsetzen können“,
erläutert Norbert Kresse,
der den Kulturbereich zur
Zeit noch kommissarisch leitet.
Mit den großflächigen
Plakaten soll Mindener Kulturschaffenden
die Möglichkeit
gegeben werden, sich zu
präsentieren. Bis zu 40
Künstler können dabei sein.
Durch einen QR-Code gelangen
Interessierte zur dazugehörigen
Internetpräsenz.
Das Layout der Aktion sieht
vor die Bilder immer über die
volle Höhe der Plakatfläche zu
präsentieren. Ein Streifen auf
der rechten Seite der Plakatwand
ist für Informationen
zur Aktion und zum Kulturschaffenden
reserviert.
Neben dem optischen Eindruck
soll das Publikum etwas
über den Inhalt des Fotos
erfahren. Benötigt werden also
Infos zum Foto und zum
Künstler oder der Künstlerin
und zur Website.
Einen Anmeldebogen zur
Plakataktion gibt es auf den
Seiten des Kulturbüros, mit
dem alle notwendigen Informationen
abgefragt werden.
Oder eine E-Mail an kulturbuero@
minden.de senden,
dann wird der Anmeldebogen
zugeschickt. Der Einsendeschluss
für die Bilddatei
eines Kunstwerks und die
entsprechenden Daten ist
Sonntag, 20. Februar. Sollten
mehr Bewerbungen eingehen
als Plakatflächen zur Verfügung
stehen, wird eine Jury
eine Auswahl treffen.
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