Weserspucker · Wochenblatt für den Mühlenkreis Nummer 39 · 1. Oktober 2022
Region hat Touristen etwas zu bieten
Im Rathaus, in der Mediothek und in zahlreichen Geschäften findet
man die bunten Tourismus-Prospekte mit Wanderwegen, Wohnmobilstellplätzen
oder Kultur- und Genießertouren seit einigen Monaten.
Doch diese Werbung ist nur ein Teil der Arbeit des heimischen
Touristikverbands „Die westfälischen Sieben“.
LÜBBECKE. „Die westfälischen
Sieben“, das steht für
die sechs Altkreis- Kommunen
plus Hille und damit für
eine Region, die mit Moor,
Kanal, Wiehen und Stemweder
Berg, den Mühlen sowie
Kurorten viele Angebote für
Freizeit und Erholung bereit
hält. Clarissa Schablowski
und ihre Kollegin Anna-Lena
Rose sollen als Hauptamtliche
des gemeinsamen Touristikverbands
seit Anfang
2021 sozusagen mit diesen
Pfunden besser wuchern helfen.
Die Schaumburgerin Clarissa
Schablowski bringt viel
Erfahrung aus der Touristik
mit ins Lübbecker Rathaus,
wo das Büro angesiedelt ist.
Die Rahdenerin Anna-Lena
Rose ist Mediengestalterin.
„Wichtig ist es, den Gästen
ortsübergreifend Programm
und Angebote zu präsentieren,
damit ein Aufenthalt attraktiver
wird“, sagt Schablowski.
„Die Gastgeber vor
Ort können das meist nicht
leisten.“
Trotz der Beeinträchtigungen
durch die Corona-Pandemie
haben die sofort mit
dem Netzwerken, also der
Kontaktaufnahmen mit den
heimischen Anbietern und
Ansprechpartnern, begonnen
und einen Internetauftritt
bereits zu Pfingsten an
den Start gebracht. „Wir
wussten gleich, wir müssen
die 2021er Saison mitnehmen
und früh mit dem digitalen
Angebot rausgehen“,
sagt Clarissa Schablowski.
Messen fielen noch größtenteils
aus. „Aber der Tag der
Gärten und Parks in Benkhausen
im Juli, das war super
für uns“, berichtet Schablowski.
Im November 2021 kamen
die ersten Infoblätter
raus, die dann bereits 2022
überarbeitet und durch weitere
ergänzt wurden. Mit dem
aufwendig gestalteten Prospekt
„Kultur- und Genießertour“
mit Ausflügen inklusive
Gastronomie- und
Übernachtungstipps sei man
auf einen Wunsch der heimischen
Veranstalter eingegangen.
Zwar habe es sowohl die
Wege, als auch die Ausflugsund
Einkehrziele alle zuvor
schon gegeben, aber es habe
eben die Bündelung und moderne
Präsentation gefehlt.
Das Ergebnis – auch über
Werbeanzeigen mitfinanziert
– kann sich sehen lassen,
sagt Schablowski. „Die
Broschüre ist auch jetzt bei
Messen in Dortmund, Osnabrück
oder Paderborn total
nachgefragt. Radtouren sind
im Moment einfach das Reisethema.“
Neben dem Individualtourismus
haben die Beiden von
den „Sieben“ aber auch Gruppenreisen
in den Fokus genommen.
„Viele Busunternehmen
sind von den Angeboten
angetan und neugierig
geworden. ‚Wir sind bisher
immer durch ihre Region
durchgefahren.‘ Den Satz haben
wir häufig gehört“, berichtet
Clarissa Schablowski
von Gesprächen. Deshalb
schließt sich die „Sieben“-
Vertreterin auch einer sogenannten
Expedientenreise
des Kreises an, die Busunternehmern
den Mühlenkreis als
Reiseziel schmackhaft machen
möchte. „Ich will dann
für den westlichen Kreis werben.
Es gibt schließlich nicht
nur die Schachtschleuse und
das Kaiser-Wilhelm- Denkmal.“
Sie selbst begeistert am
Lübbecker Land die Vielfalt:
„Radfahren, wandern, Kultur
– von allem etwas“, fasst
„Die westfälischen Sieben“: Clarissa Schablowski wirbt für den Tourismus im Lübbecker
Land. Foto: Friederike Niemeyer
sie zusammen. Weitere Ergebnisse
der Touristikarbeit
zeigen sich im E-Bike-Verleih,
der noch im Frühjahr
2021 angelaufen ist und weiter
ausgebaut werden soll,
dann die Werbung für die heimischen
Campingmobil-
Plätze oder Aktionen für Reise
Blogger. Wichtig sei es
auch gewesen, das digitale
Gastgeberverzeichnis aufzubauen,
erläutert Clarissa
Schablowski und freut sich
über tausende Seitenzugriffe.
Zu den neuen Plänen der
„Sieben“ gehört es, den digitalen
Stempelpass, den
Stemwede als Vorreiter einführt,
dann in allen Kommunen
zu übernehmen. In Hille
gibt es Angebote für Geocacher,
die mit einer Draisinenstrecke
und Radwegen
verbunden werden sollen. Das
Thema Wandern soll in Hille
und Hüllhorst in Zusammenarbeit
mit den Heimatvereinen
neuen Schwung bekommen:
DieWege sollen als GPSDaten
erfasst werden.
„Außerdem sind wir im Gespräch
mit Terra Vita, um die
Wandertafeln zu erneuern.
Derzeit ist die Orientierung im
Wald wegen der Rodungen
schwierig.“
Die „Sieben“ wollen aber
nicht nur für Touristen Angebote
machen, sondern auch
die Einheimischen ermuntern,
ihre Heimat besser kennenzulernen.
Zwei Tipps hat
da Clarissa Schablowski für
die Herbstferien: „Nehmen
Sie an einer historischen Erlebnisführung
im Stiftsort
Levern teil oder unternehmenSieeineGenießertourmit
dem Rad und kehren am Ende
in einem schönen Lokal
ein.“ Mehr im Netz unter
www.muehlenkreis.de. fn
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