Nummer 2 · 15. Januar 2022 Wochenblatt für den Mühlenkreis · Weserspucker
Vorwürfe abgestritten
Es war ein Großbrand, wie er im Buche steht: Sämtliche Löschkräfte
der Feuerwehr Hüllhorst sowie aus angrenzenden Orten waren im
Einsatz, als am Himmelfahrtstag im vergangenen Jahr im Industriegebiet
Schnathorst eine Lagerhalle in Flammen aufging.
HÜLLHORST/BIELEFELD. Verantwortlich
für das Feuer soll
ein 30-Jähriger aus Hüllhorst
sein. Er steht seit kurzem
in Bielefeld vor dem
Landgericht. Die Anklage geht
davon aus, dass der Hüllhorster
an jenem 13. Mai am späten
Vormittag eine Holzpalette
an einem Stapel angezündet
hatte, der sich unter
einem Vordach der Lagerhalle
an der Altendorfer Straße
zusammen mit anderen
Gegenständen befand. Der
30-Jährige bestreitet die Vorwürfe
durch seinen Verteidiger
Paulo Dias.
Das, was der Firmeninhaber
über den Brand und seine
Folgen zu sagen hat, als er in
den Zeugenstand tritt, ist
deutlich mehr. „Wahnsinn,
echt Wahnsinn“, rutscht es
irgendwann aus ihm heraus
– das Feuer habe solch eine
zerstörerische Wirkung entfaltet,
dass sogar aus Stahl gefertigte
Gitterboxen geschmolzen
seien, sich die
Dachkuppeln der Halle auf
einer Länge von 60 Metern
verformt hätten und die
Fenster einer Nachbarhalle
geplatzt seien. „Da müssen
800 bis 1000 Grad geherrscht
haben.“ Der Unternehmer
hatte selbst während eines
Fahrradausflugs in Porta
Westfalica durch einen Anruf
erfahren, dass seine Halle in
Flammen steht. Vor Ort sei die
Feuerwehr vollauf damit beschäftigt
gewesen, zu verhindern,
dass das Feuer auf
Nachbargebäude übergreife.
In der Halle seien Produkte
anderer Firmen, unter anderem
zur Belieferung von Einkaufsmärkten
eingelagert
gewesen – alles ein Raub der
Flammen. Allein ein Kontingent
Mückenspray für einen
Discounter sei 1,7 Millionen
Euro wert gewesen, sagt der
Unternehmer. Den Gesamtschaden
zu beziffern, sei den
Gutachtern der Versicherungen
bisher noch nicht vollständig
gelungen – er selbst
schätzt allein den Gebäudewert
auf 1,3 Millionen Euro,
„aber die wieder aufzubauen,
kostet heute schon 1,8
Millionen Euro“. Hinzu komme
der Wert der vernichteten
Waren und der von Maschinen
und Werkzeugen, die
sich ebenfalls in der Halle befunden
hätten.
Dass der 30-Jährige auf der
Anklagebank sitzt, hat er den
Aufnahmen einer Überwachungskamera
zu verdanken.
Die hatte einen Mann
festgehalten, der, wie der Firmeninhaber
dem Gericht bestätigte,
an der Halle herumlief,
mehrfach in den Fokus
der Kamera geriet und sich
wieder daraus entfernte. Er
selbst, so der Zeuge, habe diese
mit einer roten Jacke bekleidete
Person auf den Aufnahmen
festgestellt und dann
während des Feuerwehreinsatzes
in der Nähe der Halle
erneut gesehen. „Der lief da
mit einer Plastiktüte in der
Hand rum, und da habe ich ihn
gestellt.“ Der Mann sei daraufhin
verschwunden, allerdings
von einem Mitarbeiter
verfolgt worden, der Kontakt
zur Polizei gehalten habe.
Bei der späteren Festnahme
des 30-Jährigen in der Nähe
des Brandortes, so bestätigt
ein Polizist aus Minden,
habe dieser keine rote Jacke
getragen – die sei in der Plastiktüte
gefunden worden. Anhand
einer Funkzellen-Auswertung
seines Handys habe
man seine Anwesenheit in der
Nähe des Brandes feststellen
können, außerdem habe der
30-Jährige bei der Durchsuchung
ein Feuerzeug in der
Tasche gehabt. Was aber besonders
auffällig sei: Das
Die Halle wurde komplett zerstört; der Schaden geht
in die Millionen. Foto: Andreas Kokemoor
Auslesen des Handys habe
mehrere gelöschte Fotos zutage
gefördert, die man habe
wiederherstellen können und
die den Brandort unmittelbar
vor dem Feuer zeigten –
außerdem Textnachrichten,
die am Morgen des Brandes
abgesendet worden seien und
in denen von einem Feuerwehreinsatz
mit 200 Kräften
die Rede sei. „Ich weiß nicht,
wie man das berichten kann,
wenn der Brand noch gar
nicht ausgebrochen ist?“,
fragt sich der Polizist. Aber er
kann anhand der Überwachungsbilder
den Angeklagten
vom Gesicht her ebenso
wenig wiedererkennen wie
der Firmeninhaber: Die Auflösung
sei zu grob. Lediglich
Statur und die aufgefundene
rote Jacke stimmten überein.
Der Prozess wird am 25. Januar
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