Nummer 31 · 6. August 2022 Wochenblatt für den Mühlenkreis · Weserspucker
MIT SPITZER FEDER
Die beste Krankheit taugt
nichts: Gesund ist besser
Und günstiger! Haben Sie
mal überlegt, wie teuer
„krank sein“ eigentlich ist?
Und nein, keine Angst: Das
hier wird nicht der hundertzehnte
Corona-Text seit
2020.
„Krank sein“, das kann in
andern Ländern ziemlich
teuer werden. Da geht es uns
in Deutschland ja noch richtig
gut, mit unserer gesetzlichen
Krankenversicherung.
Auch wenn der ein oder andere
die viel beschworene
„Zwei-Klassen-Gesellschaft“
bestimmt schon mal
zu spüren bekommen hat.
Trotzdem: Wenn’s mal weh
tut, geht’s zum Arzt. Kärtchen
abgegeben, fertig.
Günstig, oder? Falsch. Denn
das dicke Ende kommt später
– nämlich dann, wenn es
in die Apotheke geht.
Denn hier wird man selbst
mit dem rosa Wisch (meistens)
zur Kasse gebeten. Und
wer nicht mal eben nur einen
Hustensaft braucht, für den
kann es dann mal teuer werden.
Gesund ist eben besser,
schmunzelt
Ihr Weserspucker FLZ
Das Theater ist seit Anfang April komplett von einem Bauzaun umgeben. Dafür musste eine Spur des Klausenwalls und
an der Domstraße eingezogen werden. Rundherum stehen Container für Material und die Sozialräume der Fachfirmen. Verlorenes Handy führte
auf die Spur des Täters
Verdächtiger nach Autodiebstahl ermittelt
MINDEN.Was eigentlich eine
normale Fahrzeugkontrolle
werden sollte, entwickelte
sich zu einem Fall, der sich
zunächstmitmehrerenStrafanzeigen
Halbzeit: Alles im Soll
„Das ist ein sehr ambitioniertes Projekt“. Mit diesem Satz fasst der
Leiter der städtischen Gebäudewirtschaft, Jörn Schunk, die seit April
laufende Baumaßnahme im Stadttheater Minden zusammen.
MINDEN. Ambitioniert deshalb,
weil nach knapp sieben
Monaten, alles – was lange
und intensiv geplant war –
fertig sein muss. Ende Oktober
soll hier der letzte Baustaub
heraus gefegt sein. Die
monatelange Schließung
eines Theaters, welches in
einer „normalen Saison“
September bis Mitte Juni prall
gefüllt mit Veranstaltungen
ist, musste sehr akribisch geplant
werden, ergänzt Stadtkämmerer
Norbert Kresse,
der auch verantwortlicher
Vorstand für die Gebäudewirtschaft
ist.
Zurzeit wimmelt es im gesamten
denkmalgeschützten
Gebäude von 1908 nur so von
Handwerkern vieler Gewerke.
Der Saal ist innen komplett
eingerüstet – hier sind
die Maler aktiv. Gerüste auch
auf den Treppen. Unter den
Aufgängen entstehen neue
Behinderten-Toiletten. Alle
WCs sind entkernt und werden
komplett neu gemacht.
Elektriker legen Kabel und aus
dem Keller kommt ohrenbetäubender
Lärm – hier wird
die neue Lüftungsanlage eingebaut.
Im Foyer ist ein Durchbruch
geschaffen worden, der
vorher nicht da war. „Das ist
der künftige Zugang für die
Theatertechnik, die vom
zweiten Rang ins Erdgeschoss
verlegt wurde“, erläutert
Bereichsleiter Schunk bei
einem Rundgang durch die
Baustelle. Für das Regie-Pult
mussten einige Plätze ganz
hinten im Saal aufgegeben
werden. Künftig haben die
Techniker aber eine deutlich
bessere Sicht auf die Bühne.
Ende Juli war „Halbzeit“ in
der Bauphase. Die Arbeiten
gehen zügig voran. „Wir liegen
aktuell ganz gut im Zeitplan“,
sagt Bereichsleiter
Schunk, der trotz leichten
Rückstandes davon ausgeht,
dass die Arbeiten plangemäß
am 31. Oktober beendet sind
– und das trotz weiter spürbarer
Auswirkungen der Corona
Pandemie und des Krieges
in der Ukraine, der zu
Engpässen bei bestimmten
Materialien geführt hat. Warum
es bei dieser Baustelle bislang
ziemlich reibungslos
läuft, erklärt Schunk damit,
dass es eine lange Planungsphase
und eine frühe Beauftragung
von Unternehmen
gegeben hat, die schon im
vergangenen Jahr Teile und
Material vor dem Ukrainekrieg
bestellen konnten.
Zum Baubeginn Anfang
April seien große Teile der
Leistungen bereits ausgeschrieben
gewesen, so dass
mit nur noch wenig Überraschungen
zu rechnen ist, ergänzt
Stadtkämmerer Kresse.
Auch kostenmäßig befindet
sich das Projekt noch im
Soll. 9,7 Millionen Euro sind
für die Arbeiten eingeplant
und im Haushalt auch so ausgewiesen.
Bauen im Bestand
berge aber immer Risiken. Um
bei eventuellen Mehrkosten
nicht einen längeren politischen
Entscheidungsprozess
in Gang setzen zu müssen,
stehe ein bereits beschlossener
Puffer in Höhe von
600.000 Euro im laufenden
Haushalt zur Verfügung, so
der Stadtkämmerer weiter.
Ein Teil dieses Puffers muss
nun für die Verbesserung der
Akustik im Orchestergraben
verwendet werden, die vom
Theaterteam gewünscht
wurde, und im Theatercafé
muss die Decke den Brandschutzvorschriften
angepasst
werden. Das war ursprünglich
auch nicht in dem
nun erkennbaren Umfang im
Sanierungsplan vorgesehen.
In dem Maßnahmenpaket,
dass die Gebäudewirtschaft
mit Unterstützung der Planungsgesellschaft
Skena aus
Heidelberg geschnürt hat,
stehen neben technischen Erneuerungen
(Lüftung und
Theatertechnik) auch zahlreiche
Brandschutz- und Sicherheitsmaßnahmen,
der
Austausch von Elektrik im
Keller, die Modernisierung
der Besuchertoiletten, Malerarbeiten
im Saal sowie die
Verlegung der Kasse in die
Mitte des Foyers. „Vieles ist
für künftige Besucher unsichtbar“,
macht Bereichsleiter
Schunk deutlich. Ein Beispiel
dafür sei die aufwendige
Sanierung der Lüftung, die
sich unter den Sitzen der Plätze
im Saal befindet.
Unter jedem Besucherplatz
im Saal des Theaters befindet
sich eine Zuluftleitung,
durch die erwärmte Luft in
den Raum geleitet wird. Eine
Ausrüstung der Anlage mit
Brandschutzklappen für jeden
einzelnen Luftauslass
würde sehr hohe Kosten verursachen,
hat die Gebäudewirtschaft
berechnet. Daher
wird nun unter die bestehende
Decke im Keller eine so genannte
Druckdecke als neue
Brandschutzebene eingebaut.
„Die Zuluft wird künftig
in den brandschutztechnisch
abgeschotteten Zwischenraum
geführt und von
dort dann in den Saal“, erläutert
Schunk. Da das 1908
erbaute Theater wie der Rathauskomplex
an die
Fernwärme angeschlossen
ist, muss im Weiteren nur die
Übergabestation und nicht die
gesamte Heizungsanlage erneuert
werden.
Theaterleiterin Andrea
Krauledat ist weiter zuversichtlich,
dass spätestens Ende
November 2022 das Theatercafé
wieder für Weihnachtsprogramme,
Lesungen,
Kabarett und vieles mehr
genutzt werden kann. Fest
eingeplant ist im neuen Programm
22/23 das Neujahrskonzert
der Nordwestdeutschen
Philharmonie am 7. Januar
2023. Da muss auch auf
der großen Bühne wieder alles
fertig sein.
Jörn Schunk zeigt die neuen Behinderten-WCs unter
den Aufgängen.
”Das Bauen im
Bestand birgt immer
gewisse Risiken.“
Blick von oben auf die Bühne: Viele Gewerke sind
gleichzeitig am Arbeiten.
gegen Unbekannt
richtete.IntensiveErmittlungen
führten nun zu einem
Tatverdächtigen. In den frühen
Abendstunden des 20. Juli
bemerkte ein Bezirksdienstbeamter
auf der Runde
durch sein Revier im Wendehammer
der Leiterstraße
einen im Halteverbot stehenden
Hyundai. In dem Wagen
saßen mehrere jüngere
männliche Personen und um
den Wagen herum standen
weitere Jugendliche. Als der
Beamte an das Auto herantrat,
flüchteten die Insassen
zu Fuß und ließen den Wagen
zurück. Hierbei verlor der
mutmaßliche Fahrer sein
Handy. Bei der Überprüfung
des Pkw stellte sich heraus,
dass der Tuscon in den
Abendstunden des 19. Julis in
Rodenbeck entwendete wurde.
Die an dem Wagen angebrachten
Kennzeichen entstammten
einem Diebstahl in
der Nacht zum 20. Juli. Das
Mobiltelefon sowie das Auto
wurden als Beweismittel und
Spurenträger sichergestellt.
Der Polizist hatte seine
Bodycam eingeschaltet
Womit die Flüchtigen wohl
nicht rechneten, dass der
Polizist beim Einsatz seine
Bodycam eingeschaltet hatte
und somit Bilder von dem
Fahrzeuginsassen vorlagen.
Ermittlungen führten nun zur
Identifizierung eines 16-jährigen
Schülers aus Minden,
als die Person, die auf dem
Fahrersitz saß.
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