Weserspucker · Wochenblatt für den Mühlenkreis Nummer 23 · 11. Juni 2022
Jürgen Harder sorgt im
Internet für Lacher
Wer Jürgen Harder auf der Straße begegnet, der glaubt wohl kaum
daran, eine echte „Internet-Persönlichkeit“ vor sich zu haben: Der
42-jährige Espelkamper ist auf den Plattformen Instagram und Tik-
Tok zu einer wahren Größe avanciert.
ESPELKAMP. „Influencer“ –
dieses Wort missfällt ihm
dennoch. „Dadfluencer, das
passt besser“, meint der
Espelkamper, der als Abteilungsleiter
in der IT arbeitet.
Denn das Vaterdasein ist es
auch, das die Basis für seine
Inhalte in den sozialen Medien
bildet. Auf seinen Kanälen
lädt er kurze Videos hoch,
in denen er alltägliche Situationen
– hauptsächlich Erlebnisse
von und mit seinen
pubertierenden Kindern –
humorvoll nachspielt. „Sie
liefern mir da genügend Material“,
sagt er und lacht. Gemeinsam
mit seiner Frau hat
er zwei Töchter (16, 5) und
einen Sohn (13).
Doch auf Anfang: Die Karriere
in den sozialen Medien
startete vor rund zwei Jahren,
im Corona-Lockdown.
Harder, der sich als musikalisch
veranlagt bezeichnet,
nimmt aus einer Laune heraus
ein Musikvideo auf – und
macht aus dem Song „I’m so
tired of Love Songs“ von Lauv
kurzerhand „I’m so tired of
Lockdown“.
Das Video landet auf seinem
Youtube-Kanal. „Das
war alles nur Spaß, ich wollte
damit nie groß etwas erreichen.“
Auf Anregen eines Bekannten
lud er eine kurze Sequenz
aus dem Video auch auf
TikTok hoch.
Innerhalb kürzester Zeit
hatte die Sequenz bereits über
50 Likes, quasi „über denMittagsschlaf“,
berichtet Harder.
Das weckte den Ehrgeiz,
und er begann, sich mit der
App auseinanderzusetzen.
„Ich habe immer mal wieder
ein kleines Video hochgeladen,
und parallel auch auf Instagram.“
Ende 2021 sei er dann auf
ein Video gestoßen, dass das
Eltern-Dasein humoristisch
auf die Schippe genommen
habe. „Da dachte ich – das
kann ich auch“, sagt er. Also
nahm er ein Video auf, das
eine alltägliche Situation aus
dem Leben seines Sohnes widerspiegelt.
„Damit kam ein
richtiger Schub, täglich kamen
fast 1000 Follower hinzu.“
Besonders die Vater-
Sohn-Videos sind es, die noch
heute bei der Nutzerschaft gut
ankommen: Seien es Nörgeleien
bei Aufträgen im Haushalt,
seien es skurrile Whatsapp
Nachrichten aus der
ersten Etage oder seien es die
auf den Cent genau 7,32 Euro,
die für den Schulwandertag
fällig werden – etwas, was
dem Sohnemann natürlich
am Montagmorgen kurz vor
Abfahrt einfällt. Zwangsläufig
kommt Harder auch mit
der Jugendsprache in Kontakt:
„cringe“, „nice“ und
„ehren-los“ gehen in Fleisch
und Blut über, auch wenn er
die Rolle im Berufsleben natürlich
ablegt. „Ab und zu
rutscht mir trotzdem mal ein
,nice’ raus“, gibt er zu.
Mit diesem Inhalt hat Harder
seine „Nische“ in den sozialen
Medien gefunden. „Das
war anfangs schon sehr surreal.“
Die Nutzer kommentieren,
liken und schreiben
Nachrichten, fordern mehr
Videos und schicken eigene
Ideen. „Da stellt sich einem
manchmal schon die Frage –
willst du das überhaupt?“,
lacht er. Schließlich vergisst
das Internet nicht – und die
kleinen Witzvideos gehen
zum Teil natürlich auch auf
Kosten der Kinder. Aber – und
das ist Jürgen Harder besonders
wichtig – zu sehen sind
sie nicht.
Er spielt alle Rollen selbst:
Kennzeichen als Papa ist die
Brille („Ich trage eigentlich
gar keine“), für den Sohn ist
es das Käppi, als „Ehefrau“
muss die Perücke her. „Man
muss erfinderisch sein“, sagt
er und ergänzt: „Ich bin übrigens
nicht alleinerziehend,
auch wenn bei vielen der Eindruck
entstehen mag. Meine
Frau möchte einfach nicht im
Internet zu sehen sein.“
Schließlich bieten die sozialen
Netzwerke auch eine
Angriffsfläche für Hass und
Hetze. In der Schule würden
die Kinder auch auf die Online
Aktivität des Papas angesprochen,
aber nicht gemobbt.
„Da wäre eine klare
Grenze überschritten. Aber
meine Kinder folgen mir auch
selbst mit ihren eigenen Kanälen
– da heißt es dann: Papa,
dein Video wurde mir wieder
angezeigt. Hab aber weitergescrollt“,
lacht der Familienvater.
Videos dreht der Espelkamper
meistens spontan,
manchmal aber auch geplant.
Gefilmt wird mit dem
Smartphone, das erleichtert
die Videobearbeitung und das
Hochladen. Wobei auch das
im Laufe der Zeit professioneller
geworden ist: Mittlerweile
besteht das Equipment
aus Stativ und Ringlicht. „Natürlich
fragt man sich immer,
was man besser machen
kann. Ich drehe auch
mehrere ,Takes’ und schaue,
welches am besten passt. Es
ist eine etwas andere Freizeitbeschäftigung“,
meint
Harder, der natürlich weiterhin
in Vollzeit beschäftigt ist.
Mittlerweile bekommt er
auch Kooperations- und
Werbeanfragen, von denen er
aber den größten Teil ablehnt.
„Ich muss das ja nicht
machen, meine Familie ist
nicht darauf angewiesen. Und
wenn ich etwas bewerbe,
dann muss es Bezug zu meinen
Inhalten haben.“
Auf Instagram folgen ihm
(Stand 22. Mai) 30.800 Menschen,
auf TikTok sind es sogar
rund 67.000. „Man ist sich
dieser Menge gar nicht bewusst,
das istja schließlich ein
ganzes Fußballstadion voller
Menschen.“ Viele Menschen,
viele Meinungen. Hasskommentare
werden natürlich
nicht geduldet. „Anfangs habe
ich noch versucht, jedem
zu antworten. Das geht jetzt
nicht mehr.“ Die meisten seiner
Follower seien übrigens
Frauen, wie die Statistik verrät:
88,5 Prozent, um genau
zu sein. „Trotz Dadfluencer
ist es also eher Mutti-Content“,
schließt „juckiha“ mit
dem verschmitzten Lächeln,
das man aus seinen Videos
kennt.
Jürgen Harder spielt alle Rollen selbst – Kennzeichen
für den Sohn ist die Käppi.
”Ab und zu rutscht
mir auch mal ein ,nice’
raus.“
Radfahrer (81) erleidet
schwere Verletzungen
Seitliche Kollision mit Pkw führt zu Sturz
RAHDEN. Bei einem Verkehrsunfall
mit einem Pkw
hat sich am Donnerstagnachmittag
(2. Juni) ein 81-jähriger
Rahdener schwere Verletzungen
zugezogen.
Vorbehaltlich weiterer Ermittlungserkenntnisse
hatte
der Radfahrer gegen 16.45 Uhr
den westlich gelegenen Geh-
/Radweg entlang der Lemförder
Straße (L 765) in Richtung
Sielhorst befahren und
steuerte sein Rad unweit der
Einmündung zum Galgenkamp
auf die Fahrbahn. Auf
dieser befand sich zeitgleich
eine Stemwederin (66) in
einem Opel, die das Auto in
gleicher Fahrtrichtung gesteuert
hatte. Dabei kam es
zur seitlichen Kollision der
Verkehrsteilnehmer, der 81-
Jährige stürzte zu Boden. Ein
Notarzt-Team kümmerte
sich um ihn und brachte ihn
schließlich schwer verletzt
ins Krankenhaus nach Lübbecke,
die Stemwederin blieb
unverletzt.
Beste Bilder prämiert
Lea Thielking aus Hille erfolgreich
MINDEN-LÜBBECKE. Lea
Thielking aus Hille kann sich
über einen Sonderpreis freuen.
Diesen hat die Junglandwirtin
mit ihrem eingereichten
Foto beim Wettbewerb
Bildkommunikation der
Fachschule für Agrarwirtschaft
in Herford gemeinsam
mit dem Landwirtschaftlichen
Bezirksverband Ostwestfalen
Lippe (OWL) erzielt.
Sie wurde am 31. Mai für
ihr Gewinnerbild ausgezeichnet.
Das Foto zeigt sie im
Gerstenfeld. Sie möchte mit
ihrem Bild die Menschen ansprechen
und sensibilisieren,
für das, „was bei uns passiert
und wie Landwirtschaft
funktioniert.“ Sie ist Landwirtin
mit Leidenschaft,
Herz, Hand und Verstand.
Dieses möchte sie auch mit
ihrem Foto vermitteln. „Das
Bild zeigt, wie hochmotiviert
und engagiert sie ist“, unterstreicht
Rainer Meyer, Vorsitzender
des Landwirtschaftlichen
Kreisverbandes
Minden-Lübbecke. Das freut
ihn, „denn sie, die jungen
Leute, sind die Landwirtschaft
von morgen, sie sind
die Zukunftsbauern und -
bäuerinnen.“
Zuhause bewirtschaftet Lea
Thielking mit ihren Eltern
einen landwirtschaftlichen
Betrieb im Nebenerwerb.
Neben der Aufzucht von Rindern
bauen sie Weizen, Gerste
und Mais an. Sie liebt ihren
Beruf, „das Arbeiten und Leben
in der Landwirtschaft,
mit den Tieren und der Natur,
auf dem Acker ist etwas
Großartiges“, unterstreicht
die junge Frau.
Junglandwirtin Lea Thielking hat für ihr Bild einen
Sonderpreis erhalten. Foto: WLV
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