Weserspucker · Wochenblatt für den Mühlenkreis Nummer 20 · 21. Mai 2022
Das Unternehmerfrühstück findet zwei Mal im Jahr in Minden statt. Aktuelles Thema bei der jüngsten Veranstaltung:
der Krieg in der Ukraine und die Folgen für die deutsche Wirtschaft.
Wirtschaftliche Folgen des
Ukraine-Krieges im Fokus
Unternehmerfrühstücks der Stadt Minden: Mehr als eine Stunde
sprach der Nahostexperte und Autor Dr. Michael Lüders über den
„Krieg in der Ukraine und die Folgen für die deutsche Wirtschaft“.
MINDEN. Miteinemspannenden
und informativen Vortrag
begeisterte der Referent
des jüngsten Unternehmerfrühstücks
von Stadt Minden
und MEW (Mindener Entwicklungs
und Wirtschaftsförderungsgesellschaft)
die
rund 60 Zuhörerinnen unnd
Zuhörer im Saal des Hotels
„Bad Minden“. Journalist Dr.
Michael Lüders, Jahrgang
1959, zeigt Folgen des Krieges
für die Wirtschaft auf.
Lüders Botschaft zu den beschlossenen
EU-Sanktionen
gegen Russland bei Kohleund
Öl-Importen: Diese
könnten dem rohstoffreichen
und flächengrößten
Land der Welt nicht ernsthaft
schaden, weil Energie
überall auf der Welt gut zu
verkaufen sei.
Auf den mehr als einstündigen
Impulsvortrag des Experten
folgte eine angeregte
Diskussion mit den geladenen
Mindener Unternehmerinnen
und Unternehmern
über Energieversorgungsengpässe
sowie über volkswirtschaftliche,
politische,
soziale und gesellschaftliche
Folgen des Krieges, die sich
nach Meinung von Lüders
schon jetzt gravierend auf die
Wirtschaft und die Menschen
in der Bundesrepublik
auswirkt. „Sollte Russland
den Gashahn in Richtung
Deutschland tatsächlich abdrehen
oder den Gaszufluss
drosseln, droht ein wirtschaftlicher
Tsunami“, so
Lüders. Im Klartext: „Ohne
russisches Gas gehen die
Lichter aus.“ Und auch die
Ukraine würde in hohem Maße
Schaden nehmen, weil sie
für das Gas viele Milliarden an
Transitgebühren erhält.
Deutschland sei zu 50 Prozent
von russischem Gas abhängig,
die EU zu 30 Prozent.
Dieses könne nicht einfach
und schnell ersetzt werden –
das sei „ein Irrglaube“,
machte der Journalist deutlich.
Die exportorientierte deutsche
Wirtschaft und damit
auch der Reichtum dieses
Landes sei in hohem Maße
von günstigen Rohstoffen,
billigen Zuliefer-Produkten
aus Drittstaaten sowie von
den engen Verflechtungen
mit der chinesischen Wirtschaft
und den Lieferketten
allgemein auf dem Weltmarkt
abhängig, so Lüders
weiter.
Aus Russland – über bestehende
Leitungen – fließendes
Gas sei deutlich günstiger
als Flüssiggas, das nur
mit Tankern importiert werden
könne. „Diese Tanker gibt
es aber nicht in der Zahl, wie
man sie bräuchte, um ersatzweise
Gas aus anderen Ländern
in die EU-Staaten zu
transportieren. Die müssen
erst teuer gebaut werden.“
Lüders geht von bis 2000 fehlenden
großen Schiffen aus,
denn auch die Kohle müsse –
nach den beschlossenen
Sanktionen – künftig ebenso
aus fernen Ländern wie China
oder Australien transportiert
werden. Kohle aus Russland
kommt bislang mit dem
Zug, was wesentlich günstiger
sei.
„Die Ukraine wird nach jetzigem
Kriegsverlauf in zwei
Teile zerfallen – einen dauerhaft
russischen und den dann
verbliebenden Teil im Norden
und Westen“, lautete die
düstere Prognose des Experten.
Und: Die Ukraine werde
auch den Zugang zum Meer
und seine Häfen verlieren. Sie
werde künftig ein Binnenstaat
sein, was große Transport
Probleme unter anderem
für den Export von Lebensmitteln
wie Getreide sowie
von Rohstoffen verursache.
Der Mangel sei wegen
teilweise extrem gestiegener
Preise für diese Güter schon
jetzt deutlich zu spüren, so Dr.
Lüders. Der Ukrainekrieg habe
den „Westen“ – die USA
und die EU – wieder näher zusammengeführt.
Die Abhängigkeit
– strategisch und
wirtschaftlich – werde angesichts
der expandierenden
Länder wie China, Indien und
auch des Nahen Osten steigen,
so der Experte. Dieser
Krieg könne nur beendet werden,
wenn wieder Verhandlungen
aufgenommen werden
und hier könnte Deutschland
eine wichtige Rolle spielen,
schloss Lüders seinen
Vortrag.
HINTERGRUND
Das Mindener Unternehmerfrühstück
Das Unternehmerfrühstück
ist eine zweimal im Jahr
stattfindende Veranstaltung.
Sie bietet die Gelegenheit,
regelmäßig mit
Verwaltung, Verbänden
und der Politik zu aktuellen
Themen ins Gespräch
zu kommen.
Dabei sollen Entwicklungen
diskutiert, Ideen ausgetauscht
und neue Impulse
gesetzt werden.
”Ohne russisches
Gas gehen hier bei uns die
Lichter aus.“
Neue Hotline für Hilfe bei Long Covid
DAK-Gesundheit im Kreis Minden-Lübbecke bietet Betroffenen individuelle Beratung
MINDEN-LÜBBECKE. Die
DAK-Gesundheit im Kreis
Minden-Lübbecke bietet eine
neue Hotline bei Long Covid.
Die Krankenkasse reagiert
mit dem kostenlosen Angebot
auf die zunehmenden
Langzeiterkrankungen durch
die Corona-Pandemie. Nach
Schätzungen leiden zehn bis
15 Prozent der infizierten
Menschen am so genannten
Long Covid oder auch Post-
Covid-Syndrom (PCS). Symptome
sind Herzklopfen,
Kurzatmigkeit, eingeschränkte
Lungenfunktion
und chronische Müdigkeit bis
hin zu Depressionen und
Schlaflosigkeit. Über Angebote
zur Behandlung informieren
geschulte Gesundheitsberaterinnen
und -berater im
Rahmen einer bisher einzigartigen
Telefon-Hotline im
Kreisgebiet. Der DAK-Service
unterder Rufnummer040325
325 922 ist von 9 Uhr bis 14
Uhr geschaltet und kann von
Versicherten aller Krankenkassen
genutzt werden.
Um eine gesicherte Diagnose
zu stellen, ist zunächst die
Hausarztpraxis die richtige
Anlaufstelle. „Mit unserer
Hotline bieten wir den Menschen
eine Hilfe im Dschungel
der Angebote. Wir erfragen
konkrete Bedarfe und
vermitteln eine spezielle und
schnelle Versorgung der
Menschen“, sagt Frank Wolff,
Chef der DAK-Gesundheit im
Kreis Minden-Lübbecke.
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gültig am 23.05.2022
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In weiß gesetzter Preis ist unsere ehemaliger Verkaufspreis oder die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Stand 09.05.2022
Wochenblatt für den Mühlenkreis
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Anzeigenschluss für die Ausgabe
am 28. Mai 2022
ist Montag, der 23. Mai 2022
13.00 Uhr
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Ich bedanke mich bei allen Kunden
für das Vertrauen
und würde mich sehr freuen,
Sie in meiner Praxis zu begrüßen!
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Fon: 0176 467 967 70 · Mail: info@frank-wettig.de
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