Nummer 2 · 15. Januar 2022 Wochenblatt für den Mühlenkreis · Weserspucker
Deutlich weniger gedüngt
Aus Sicht der Wasserwirtschaft hat sich die Grundwasserbelastung
mit Nitrat im Wasserschutzgebiet (WSG) Hille verringert. Die Situation
könnte sich durch Einträge von Nitrat wieder verschlechtern.
”Vorsorge ist immer
besser und sogar
deutlich preisgünstiger
als die Nachsorge.“
MIT SPITZER FEDER
Lass es Liebe sein oder lass es
lieber sein...
Liebe Leserinnen und Leser,
ich hoffe, diese Anrede ist für
Sie jetzt OK. Dass wir hier
jetzt gleich von Liebe sprechen.
Nur die Liebe zählt. Das
scheint sich auch im neudeutschen
Sprachgebrauch
durchzusetzen.
Die Liebesgrüße, sorry die
„lieben Grüße“ werden
einem heute
noch schneller zuteil als das
„Du“.
Und selbst damit geht das ja
heute fix. Selbst im geschäftlichen
Schriftverkehr
wird geduzt und geliebt,
schneller als dem einen oder
der anderen lieb ist. Eine
(un-) verbindliche E-Mail
ohne ein herzliches LG ist für
manche Zeit- und Artgenossen
offensichtlich nur halb
so schön.
Meine sehr geehrten Damen
und Herren, kann das denn
nun wirklich Liebe sein?
Oder lassen wir das lieber
sein, das mit dem LG? Kann
denn Liebe Sünde sein,
fragt Ihr Weserspucker
Autokratzer unterwegs
Wiederholte Fälle am rechten Weserufer
MINDEN. Unbekannte Täter
haben offenbar am letzten
Wochenende erneut in der
Dankerser Straße Sachschäden
an Pkws verursacht. Die
Polizei bittet um Zeugenhinweise.
Die angegangenen fünf
Autos, zwei Volkswagen, ein
Peugeot, ein BMW sowie ein
Mercedes, standen in Höhe
der Einmündung zum Alsenweg
hintereinander geparkt
am rechten Fahrbahnrand.
Dies nutzten die Täter um
lange Kratzer in den Autolack
der jeweils rechten Fahrzeugseite
zu ritzen. Als Tatzeitraum
vermuten die Einsatzkräfte
Samstag (8.1.), 11
Uhr bis Sonntag, 19.45 Uhr.
Die Mindener Polizei hatte
erst am Mittwoch zuvor in der
gleichen Straße acht beschädigte
Pkws zu Protokoll genommen.
Dabei war einem
Zeugen ein jugendliches Duo
aufgefallen, als dieses Mittwochnacht
gegen 0.40 Uhr
auffällig nah an den betroffenen
Fahrzeugen vorbeigegangen
war.
Die Prüfung möglicher Zusammenhänge
zwischen den
Taten ist Teil der polizeilichen
Ermittlungsarbeit. Hinweise
zu den Tätern bitte an
die Ermittler unter Telefon
(0571) 88660.
HILLE. So die Mahnung von
Dr. Franz Antony, Geschäftsführer
des Ingenieurbüros
INGUS. INGUS betreut und
berät im Auftrag des Wasserbeschaffungsverbandes
Am Wiehen ganzjährig die
Landwirte in der Region in
Fragen des Düngemanagements.
Die Zusammenarbeit
mit den heimischen Landwirten
laufe sehr gut. Fazit: Es
wird nachweislich weniger
gedüngt.
Wurden 2012 nach der Ernte
noch 121 Kilogramm Rest-
Nitrat pro Hektar im Herbst
im Boden gemessen, waren es
2019 noch 98 Kilogramm Nitrat
und 2021 nur noch 91 Kilogramm.
Der Belastungsdruck
geht also nachweislich
zurück. Als optimalen und
kostensparenden Weg zu gutem
Grundwasser nannte Antony
die gemeinsame Vorsorge
mit den Landwirten.
Etliche in der Landwirtschaft
eingesetzte Stoffe gelangen
laut Antony in unterschiedlicher
Art und Weise in
den Boden. Ein Hauptaugenmerk
der INGUS-Fachleute
richtet sich seit Jahren auf Nitrat.
Denn bei einer zu hohen
Stickstoffdüngung verbleiben
nach der Ernte auch zu
hohe Nitratwerte im Ackerboden.
Genau hier greift die
Grundwasserschutzberatung
ein. INGUS schließt mit den
Landwirten auf fast 1.000
Hektar jedes Jahr Verträge zur
winterlichen Begrünung ab,
um die Nitrat-Rückstände im
Boden über Winter deutlich zu
reduzieren. „Denn je geringer
die Nitrat-Rückstände im
Herbst im Boden sind, umso
weniger Nitrat kann dann in
der winterlichen Regenphase
mit dem Sickerwasser aus
dem Boden ausgewaschen
und ins Grundwasser eingetragen
werden.“ Als Begrünungsmaßnahmen
werden
unter anderem Zwischenfrüchte
wie zum Beispiel Sonnenblumen
eingesetzt. Diese
binden das Nitrat und halten
das Sickerwasser sauber. „Im
Frühjahr werden diese Zwischenfrüchte
dann wieder
untergepflügt, da sie ihre
Schutzaufgabe erfüllt haben“,
so Antony.
Die hydrogeologische Situation
in der Region beschreibt
der Fachmann so:
„Der Grundwasserleiter ist
relativ flach; ein Ausweichen
der Trinkwasserbrunnen in
größere Tiefen ist nicht möglich.
Das Sickerwasser benötigt
10 bis 20 Jahre bis es als
Grundwasser an den Trinkwasserbrunnen
ankommt.
Damit haben wir relativ junges
Grundwasser.“ Im Jahre
2012, als INGUS mit der Analyse
und Beratung begann,
habe es einen starken Handlungsbedarf
beim Düngemanagement
gegeben. Die
Trendumkehr sei inzwischen
geschafft. Neben den Begrünungsmaßnahmen
sei das
Wichtigste eine korrekte
Düngebedarfsermittlung und
Düngeplanung. Das alles
müsse im Dialog mit den
Landwirten dann umgesetzt
werden.
Insgesamt beteiligen sich
mit aktuell 46 Betrieben fast
alle Landwirte im WSG Hille
Südhemmern an der von
INGUS angebotenen Düngeberatung
und den Flächenmaßnahmen
im Feld.
Vorsorge sei immer besser
und sogar deutlich
preisgünstiger als die Nachsorge
durch technische Filteranlagen.
Antony beschrieb,
dass es in Deutschland
bereits Wasserwerke
gibt, wo das aus dem Grundwasser
gewonnene Trinkwasser
technisch aufwendig
vom Nitrat und von anderen
Stoffen befreit werden muss.
Er rät daher, alles daran zu
setzen, dies durch ausreichende
und frühzeitige Vorsorge
zu vermeiden, ganz
nach dem Motto: „Was erst
gar nicht ins Grundwasser
reinkommt, muss auch später
nicht herausgeholt werden“,
so Antony.
Gut fürs Trinkwasser: In Teilgebieten der Region wird
weniger gedüngt. Foto: stock.adobe/Gina Sanders
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