Nummer 2 · 15. Januar 2022 Wochenblatt für den Mühlenkreis · Weserspucker
Geeignete Flächen fehlen
Die Unwägbarkeiten der Pandemie und der Omikron-Variante spiegeln
sich im Alltag der Unternehmen, Dienstleister sowie im Handel
wider. Es gibt Gewinner und Verlierer der Krise. Der städtische Wirtschaftsförderer
Patrick Zahn blickt auf die aktuelle Lage und 2022.
BAD OEYNHAUSEN. Während
vor allem Gastronomie, Teile
des Handels, Hotellerie und
Freizeitbereich weiter stark
unter den Folgen der Pandemie
leiden würden – bedingt
auch durch Umsatzrückgänge
in Folge von Regelungen
wie 2G oder 2G-plus –, gebe
es auch Branchen, „die auch
in Bad Oeynhausen boomen“,
wie er sagt. Als Beispiele
nennt Zahn den Maschinenbau,
Unternehmen in
der Kunststoff- und Metallverarbeitung,
die Verpackungsindustrie
sowie Handwerk
und Baugewerbe. Zahn:
„Die Auftragsbücher sind
teilweise prall gefüllt.“
In der Folge gebe es immer
wieder auch Anfragen an die
Wirtschaftsförderung zu angestrebten
Erweiterungen
aber auch von außerhalb der
Stadtgrenzen, „vornehmlich
aus dem Umfeld und der Region“,
zu Neu-Ansiedlungen.
Ross und Reiter nennt der
Wirtschaftsförderer dazu
nicht, umschreibt es so: „Ein
großes Unternehmen aus der
Nachbarschaft suchte 60.000
Quadratmeter Fläche, weil
ihm am eigenen Standort keine
Optionen für eine Erweiterung
offen stehen.“ Patrick
Zahn musste passen. „Wir
haben derzeit null Gewerbefläche
in städtischem Eigentum,
die wir offensiv für eine
Neuansiedlung anbieten können.“
So sieht er sich derzeit
auch verstärkt in einer Vermittlerrolle
zwischen Interessenten
und Eigentümern
vorhandener Immobilien.
„Gerade auch entlang der
Mindener Straße ist das der
Fall“, sagt Patrick Zahn. „Wir
versuchen, beide Seiten
einander
näher zu bringen.“
Als einen der jüngsten
Erfolge wertet Patrick Zahn
die Ansiedlung des Getränkelogistikers
DGL nahe der
Rehmer Insel. Einen Nutzungsansatz
gebe es auch für
das Gelände, auf dem sich
ehemals der Komplex „Möbel
König“ befand. Inzwischen
ist er abgerissen. Zahn:
„Wir führen erste Gespräche.“
Dabei spiele auch die Erreichbarkeit
des Geländes, die
An- und Abfahrt, eine Rolle.
Solche Fragen seien auch mit
Straßen NRW abzustimmen.
Generell werde von der
Wirtschaft zunehmend die
gute Verkehrsanbindung Bad
Oeynhausens, so an die Autobahnen
2 und 30, gesehen.
Patrick Zahn: „Ein Standortvorteil.“
Nur fehle es im Moment
eben gerade an größeren
Flächen für Gewerbe. Bei
der Ausweisung dafür würden
alle Beteiligten auf die
Vorgaben des neuen Landesentwicklungsplanes
warten.
2024/2025 könne er vorliegen.
Bei Erweiterungsplänen
gehe es derzeit oft um die
Schaffung von Lagerkapazitäten,
„um Produktionsketten
sicherzustellen, Material
auf Vorrat zu haben“. Dabei
spiele momentan beispielsweise
das Zusammenspiel der
Küchenmöbel-Industrie mit
den Speditionen eine wichtige
Rolle.
Hinsichtlich des ehemaligen
Hotelkomplexes Königshof
und dessen Eigentümer
Manuel N. Ersay erklärt er:
„Von der Politik gibt es jetzt
eine klare Vorgabe, was dort
geht, gerade mit Blick auf das
Parken.“ Nach seinem Eindruck
sei diese Botschaft „mit
klaren Rahmenbedingungen“
beim Eigentümer auf ein
positives Echo gestoßen. Patrick
Zahn: „Ich spreche fast
wöchentlich mit ihm. Ich hoffe,
dass bald ein Bauantrag auf
diesen Grundlagen gestellt
wird.“ Dem Königshof und
dem geplanten „mediCampus“
am bisherigen City-
Center-Standort schreibt er
erhebliches Potenzial zu, „die
Innenstadt zu beleben“. CB
Patrick Zahn sieht die gute Anbindung ans Verkehrsnetz
als Standortvorteil. Foto: Louis Ruthe
”Wir haben derzeit
null Gewerbefläche in
städtischem Eigentum.“
Nutzungsansatz für
„Möbel König“
Jennifer Hasenkamp (links), Leiterin der Johanniter-Kita Rolandstraße, freut sich über die Spende der Sparkasse, die
von Vorstandsmitglied Markus Krawietz überreicht wird. Foto: Silas Ekelhoff
Kinder freuen sich über neue Spielgeräte
Die Sparkasse Bad Oeynhausen-Porta Westfalica spendet kleine Flitzer und Holzpferde
BAD OEYNHAUSEN. Abstand
halten, auf viele Dinge verzichten
und Kontakte
vermeiden – die Corona-
Pandemie fordert die Gesellschaft
insgesamt. Aber vor allem
kleine Kinder leiden unter
der aktuellen Situation und
sind davon besonders betroffen.
Gerade in dieser Zeit wird
die Bedeutung von Kindergärten
für die frühkindliche
Entwicklung deutlich. Verzichten
– das mussten die
Kinder der Bad Oeynhausener
und Portaner Kindergärten
zum Beispiel auch 2021,
als das Weltspartagstheater
der Sparkasse Bad Oeynhausen
Porta Westfalica coronabedingt
ausfallen musste.
Trotzdem war es den Verantwortlichen
der Sparkasse
wichtig, gerade in diesen besonderen
Zeiten, den Kindergärten
etwas mitzugeben. Aus
diesem Grund schnürte man
ein besonderes Paket.
Dabei hatten die Einrichtungen
sogar die Möglichkeit
der „freien Auswahl“. So
konnten sich einige beispielsweise
das Theater direkt in
den Kindergarten holen, andere
haben sich für neue
Spielzeuge in ihren Einrichtungen
entschieden. In diesen
Tagen konnten – nach
insgesamt 24 Theatervorstellungen
– neun Holzfohlen
und drei rote Spielautos an die
heimischen Kindergärten
übergeben werden. Sparkassen
Vorstandsmitglied Markus
Krawietz ließ es sich nicht
nehmen, persönlich bei der
Übergabe dabei zu sein. Er
überreichte Leiterin Jennifer
Hasenkamp vom Johanniter-
Kindergarten Rolandstraße –
stellvertretend für die Kindergärten
der Region – eines
der neuen Spielgeräte. „In
dieser Situation möchte die
Sparkasse ein deutliches Zeichen
setzen und das Gemeinwohl
allgemein und das Wohl
unserer Kleinsten im Speziellen
unterstützen“, betonte
Krawietz. Viele sonst übliche
Veranstaltungen, Aktionen
und Projekte mussten für die
Kindergartenkinder ausfallen.
„Gerade deswegen ist es
eine wirklich tolle Sache, dass
die Sparkasse den heimischen
Kindergärten diese Sachen
zur Verfügung stellt“,
sagte Jennifer Hasenkamp.
Sie habe sich auch sehr gefreut,
dass den Kindergärten
die Möglichkeit gegeben wurde,
aus verschiedenen Möglichkeiten
auszuwählen.
Nun hoffen die Verantwortlichen,
im Oktober dieses Jahres
wieder das traditionelle
Weltspartagstheater für die
Kindergärten organisieren zu
können. SE
MIT SPITZER FEDER
Lass es Liebe sein oder lass es
lieber sein...
Liebe Leserinnen und Leser,
ich hoffe, diese Anrede ist für
Sie jetzt OK. Dass wir hier
jetzt gleich von Liebe sprechen.
Nur die Liebe zählt.
Das scheint sich auch im
neudeutschen Sprachgebrauch
durchzusetzen. Die
Liebesgrüße, sorry die „lieben
Grüße“ werden einem
heute noch schneller zuteil
als das „Du“. Und selbst damit
geht das ja heute fix.
Selbst im geschäftlichen
Schriftverkehr wird geduzt
und geliebt, schneller als
dem einen oder der anderen
lieb ist. Eine (un-) verbindliche
E-Mail ohne ein herzliches
LG ist für manche Zeitund
Artgenossen offensichtlich
nur halb so schön.
Meine sehr geehrten Damen
und Herren, kann das denn
nun wirklich Liebe sein?
Oder lassen wir das lieber
sein, das mit dem LG? Kann
denn Liebe Sünde sein,
fragt Ihr Weserspucker
Fröhliche Gesichter bei der Spendenübergabe (v.l.):
Mareike Hohmeyer (Assistentin Ronald-McDonald-
Haus), Stefanie Kruse (Leitung Ronald-McDonald-
Haus), Arndt Heiderich (Franchise-Nehmer) und
Kirsten Heiderich.
Enge Verbundenheit
Förderung für Ronald-McDonald-Haus
BAD OEYNHAUSEN. „Die Nähe
der Familie hilft.“ Dieses
Motto ist heute genau so richtig
und wichtig wie vor 20 Jahren.
Seit 2001 gibt es eins von
22 Häusern der McDonald’s
Kinderhilfe-Stiftung in unmittelbarer
Nähe zu den Restaurants
von Arndt Heiderich,
die dieser in Bielefeld
und Paderborn betreibt:
nämlich in Bad Oeynhausen.
Mit der Übernahme einer Namenspatenschaft
für eins der
Apartments, übernimmt der
McDonald‘s-Franchise-
Partner nicht nur soziale Verantwortung,
sondern sorgt
auch für finanzielle Planungssicherheit.
„Denn ohne die Unterstützung
der Paten und Spenden
geht es nicht“, weiß Stefanie
Kruse, Leiterin des Ronald-
McDonald-Hauses in Bad
Oeynhausen, zu berichten.
Besonders schön sei es natürlich,
wenn man miteinander
persönlich vertraut und
verbunden sei. Stefanie Kruse:
„Arndt Heiderich unterstützt
uns mit seinem Team
zusätzlich, in dem er uns immer
mal wieder seine Azubis
schickt, die uns hier helfen.
Denn vieles geschieht in den
Häusern ehrenamtlich.“
„Ich besuche regelmäßig
das Haus und bin immer wieder
beeindruckt von dem, was
Frau Kruse und ihr Team hier
tagtäglich leisten. Sie schenken
Familienangehörigen
schwer kranker Kinder eine
emotionale Rückzugsoase “,
sagt Arndt Heiderich. WB
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