Weserspucker · Wochenblatt für den Mühlenkreis Nummer 35 · 3. September 2022
Der Wasserbeschaffungsverband „Am Wiehen“ hat die Trinkwasserampel auf „Rot“ gestellt und den Trinkwassernotstand ausgerufen. Bedeutet: Die „Verschwendung“ von Wasser, z.B.
zum Befüllen von Pools oder der Autowäsche, ist strengstens untersagt. Bußgelder können seitens der Ordnungsbehörde ausgesprochen werden. Symbolfoto: stock.adobe/bluedesign
Dürreperiode nimmt vorerst kein Ende
In den zum Wasserbeschaffungsverband (WBV) „Am Wiehen“ gehörenden
Kommunen gilt der Trinkwassernotstand. Bußgelder können
verhängt werden.
MINDEN-LÜBBECKE. Damit
sind nicht notwendige Arten
der Trinkwassernutzung verboten.
Weder dürfen Pools befüllt
oder nachgefüllt werden,
noch dürfen Rasenflächen/
Gärten bewässert, Hofeinfahrten
gereinigt oder
Autos gewaschen werden.
Zuwiderhandlungen werden
mit Bußgeldern geahndet.
Mitarbeitende der Ordnungsämter
in den Kommunen sind
im Verbandsgebiet unterwegs,
um die Einhaltung der
Vorgaben zu kontrollieren.
Die Dauer des Trinkwassernotstandes
ist ungewiss. Der
Notstand gilt für die Orte Löhne,
Bad Oeynhausen, Hüllhorst
und für die Ortschaften
Hartum, Hille, Holzhausen II,
Nord- und Südhemmern in
der Gemeinde Hille sowie für
die Stadteile Hahlen und Minderheide
in der Stadt Minden.
Im Vorfeld hatte der Wasserbeschaffungsverband
alle
anderen Möglichkeiten ausgeschöpft.
„Dazu gehörte zuletzt
die Schaltung der Trinkwasserampel
auf Rot, aber
auch Absprachen mit Großverbrauchern
aus Industrie
und Landwirtschaft“, erläutert
WBV-Verbandsvorsteher
Bernd Poggemöller. Die Lage
ist wie in vielen anderen Teilen
Deutschlands auch hier
vor Ort kritisch: Der Füllstand
im Hochbehälter Bergkirchen
sinkt rapide, Flusspegel
und Grundwasserleiter
bieten keine ausreichenden
Wasservorräte für diese Spitzenverbrauchstage
mehr. Das
Wasserwerk in Südhemmern
ist an der maximalen Förderkapazität
angekommen.
Aus den Wetterprognosen für
die kommenden Tage lässt
sich auch keine Entspannung
der Situation ableiten.
„Ob das Wetter sich hierbei
von heiß und sonnig auf kühl
und stark bewölkt dreht, ist
dabei unerheblich. Was wir
brauchen, ist Regen. Und zwar
viel und lange“, so Poggemöller.
Auch bei den Vorlieferanten
zeigt sich das gleiche Problem,
weshalb die Lieferungen
nicht mehr vollständig
erfolgen können. „Unser
oberstes Ziel ist es, unsere
Trinkwasserversorgung aufrecht
zu erhalten“, erklärt
Poggemöller. „Dazu gehört
unbedingt, dass der Hochbehälter
in Bergkirchen nicht
leerläuft. Genau dieses Szenario
wird sich aber verwirklichen,
wenn wir jetzt nicht
drastische Maßnahmen ergreifen
und im Einzelfall auch
rechtlich durchsetzen.“ Deshalb
muss nun der Trinkwassernotstand
ausgerufen
und die Wasserverbräuche
drastisch gesenkt werden.
Die Trinkwasserampel
wurde von Rot auf „Trinkwassernotstand“
geschaltet
und kann abgerufen werden
über die Internetseiten der
Gemeinden Hille und Hüllhorst
sowie der Stadtwerke
Bad Oeynhausen und Löhne.
Der WBV „Am Wiehen“ empfiehlt,
regelmäßig auf die
Trinkwasserampel zu schauen.
Die ordnungsbehördlichen
Verordnungen und die
darin enthaltenden Regelungen
und Verbote sind dann auf
den Seiten der Kommunen zu
finden.
Der WBV „Am Wiehen“, gegründet
1961, fördert Trinkwasser
im Gebiet Hille-Südhemmern
und beliefert die
Verbandskommunen Bad
Oeynhausen, Hille, Hüllhorst
und Löhne. Die Bürger erhalten
ihr Trinkwasser letztlich
vom örtlichen Trinkwasserversorger.
Wasser ist keine endliche
Ressource wie Kohle, Erdgas,
Erdöl. Es unterliegt einem
stetigen natürlichen Kreislauf
und versickert nach Regenfällen
im Boden; so bildet
sich Grundwasser, aus dem
über Brunnen und Pumpen
Trinkwasser gewonnen wird.
Allerdings kann das Trinkwasser
nicht nach Belieben
gefördert werden. So kann es
bei anhaltend hohem Bedarf
in trockenen und heißen Zeiträumen
zu Engpässen kommen.
Eine Trinkwasserampel
dient zur Information über die
Trinkwasserverfügbarkeit.
Weitere Informationen und
die stets aktuelle Trinkwasserampel
gibt es auch im
Internet auf www.stadtwerke
loehne.de, www.stadtwerke
badoeynhausen.de,
www.badoeynhausen.de,
www.hille.de und www.huellhorst.
de.
”Was wir brauchen,
ist Regen. Und zwar
viel und lange.“
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