Nummer 28 · 16. Juli 2022 Wochenblatt für den Mühlenkreis · Weserspucker
Um weiter einen sicheren und zuverlässigen Eisenbahnbetrieb durchführen zu können, muss die Technik am Bahnübergang
an der Detmolder Straße ausgetauscht werden. Foto: Finn Heitland/Archiv
Besser zu früh als zu spät
Viele schieben das
unausweichliche
Gespräch über die
Themen Krankheit
und Tod ewig vor
sich her – bis es zu
spät ist. Dabei ist
eine gute Vorsorge
für den Todesfall
immens wichtig.
Nur so wird bei den Hinterbliebenen
aus emotionaler
Trauer nicht auch noch ein
bürokratisches Horrorszenario.
„Schwere Krankheit und
Tod eines geliebten Menschen
gehen den unmittelbar
Betroffenen extrem an die
Substanz. Stehen diese ohne
jede Vorsorgeregelung da,
werden Sterbeprozess und
Tod unglaublich kraftraubend“,
erklärt der Vorsitzende
des Bundesverbandes Bestattungsbedarf,
Jürgen
Stahl. „Umso wichtiger ist es,
gemeinsam mit den Angehörigen
für den Todesfall vorzusorgen“,
so Stahl.
Die richtige Vorsorge für den Todesfall hilft dem oder den Hinterbliebenen sehr. Deshalb
ist es wichtig, das Thema frühzeitig anzusprechen. Foto: G. Stoverock
Die Sorge, dass ein Gespräch
über das Unvermeidliche
unpassend sein könne,
ist unbegründet. „Wenn das
Thema erst einmal auf dem
Tisch ist, fällt es leichter darüber
zu reden, als man
denkt“, erklärt Stahl. Besprochen
werden kann eine ganze
Menge: Für den Krankheitsfall
sollte es zum Beispiel
eine Betreuungsverfügung
geben. Diese greift,
wenn der eigene Wille nicht
mehr geäußert werden kann.
Dazu kommt die wichtige Patientenverfügung:
Kein Angehöriger
sollte dazu gezwungen
werden, zu entscheiden,
ob lebenserhaltende
Maßnahmen abgeschaltet
oder Reanimationsmaßnahmen
eingeleitet werden sollen,
wenn diese keine Aussicht
auf eine Verbesserung
der Leidenssituation des Angehörigen
haben. „Auch
wichtig sind die Bestattungs
oder die Kremationsverfügung.
Dann ist klar, wie
der geliebte Mensch später
bestattet werden möchte“,
bekräftigt Stahl. Zudem kann
die Erteilung einer Generalvollmacht
als Vorsorgevollmacht
über den Tod hinaus
sinnvoll sein. „Mit ihr kann
man im Krankheitsfalle auch
ohne gerichtlich bestellten
Betreuer handlungsfähig
bleiben und auch im Todesfall
können alle wichtigen
rechtlichen Angelegenheiten
geregelt werden, bis das Testament
eröffnet beziehungsweise
der Erbschein erteilt
wurde“, so der Verbandsvorsitzende.
Auch wenn nicht jede
Freundschaft beim Geld aufhört:
Finanzielle Probleme
nach dem Tod des geliebten
Angehörigen müssen nicht
sein. „Eine rechtzeitig erteilte
Bankvollmacht ist das A
und O. Nur so können – natürlich
nur bei entsprechender
Kontodeckung – auflaufende
Zahlungsverpflichtungen
direkt beglichen werden“,
erklärt Stahl. Dazu gehöre
beispielsweise die Überweisung
der Krankenhausrechnung,
die Bezahlung des
Pflegeheims oder des Hospizes
und nicht zuletzt die Begleichung
der Kosten der Bestattung.
Neben einer solchen
Bankvollmacht könne
man natürlich auch mit persönlichen
Aufzeichnungen
viel Gutes tun: „Ganz abgesehen
von meinem dringenden
Rat, ein Testament zu
hinterlassen und so mögliche
Streitigkeiten zu verhindern,
können Wünsche zum
Ablauf der Trauerfeier, zur
Vergabe von Haushaltsgegenständen
an Familienmitglieder
und Freunde sowie
zum Ablageort wichtiger
offizieller Dokumente hervorragende
Dienste bei der
Bewältigung der schweren
und langwierigen Abschiedsaufgabe
leisten. Auch ein letzter
Gruß macht Sinn, denn ein
paar liebe Worte spenden viel
Trost in schweren Zeiten.“
Gesamte Technik inklusive Verkabelung wird erneuert
Bahnübergang ab 17. August erneut gesperrt / Arbeiten der Deutschen Bahn sollen vier Wochen andauern
BAD OEYNHAUSEN. Nach der
Sperrung ist vor der Sperrung:
Nachdem die Stadtwerke
Bad Oeynhausen die Arbeiten
an einer Trinkwasserversorgungsleitung
im Verlauf
der Detmolder Straße planmäßigbeendenunddiemehrmonatige
Vollsperrung Mitte
Juni aufheben konnten, steht
nun fest, in welcher Zeit die
Deutsche Bahn die seit langem
angekündigte Sanierung
des Bahnübergangs nahe
des Südbahnhofs durchführen
will.
„Der Bahnübergang soll
nach aktuellem Planungsstand
am 17. August außer Betrieb
genommen, und die
neue Technik soll am 16. September
wieder in Betrieb genommen
werden“, sagte ein
Bahnsprecher der Redaktion
in diesen Tagen auf Anfrage.
Während des genannten Zeitraums
solle die Straße für den
Kraftfahrzeugverkehr gesperrt
werden.
Der Bahnsprecher: „Radfahrer
und Fußgänger können
weiter passieren.“ Bei
den Arbeiten werde die gesamte
Technik inklusive der
Verkabelung an der Strecke
erneuert. Die Arbeiten seien
notwendig, um weiter einen
sicheren und zuverlässigen
Eisenbahnbetrieb durchführen
zu können. „Der Bahnverkehr
wird durch die Maßnahme
nicht beeinträchtigt,
die Arbeiten finden in Zugpausen
statt“, sagte der Sprecher.
Fortschritte gebe es derweil
an der Eisenbahnüberführung
Steinstraße. Hier
laufen die Arbeiten nach Angaben
des Bahnsprechers
nach Plan: „Wir haben gerade
die Verbauarbeiten abgeschlossen
und beginnen
gleichzeitig bereits mit der
Erstellung der Fundamente
für die Widerlager, so dass in
den nächsten Monaten überwiegend
Betonarbeiten anstehen.“
Die Einhaltung der
Sperrzeiten im Februar sei
nach jetzigem Sachstand
nicht gefährdet.
Personalausfälle auf der Baustelle
aufgrund von Corona
gibt es laut Bahnsprecher
derzeit nicht, somit gebe es
auch dadurch keine Verzögerungen.
lmr/mcs
Kunstatelier zum
Experimentieren
BAD OEYNHAUSEN. Im Programm
des Kulturrucksacks
2022 bietet die Jugendförderung
der Stadt Bad Oeynhausen
vom 18. bis 22. Juli, jeweils
von 10 bis 13.30 Uhr,
Kindern und Jugendliche im
Alter von 10 bis 14 Jahren ein
freies Kunstatelier an.
Dabei können die Teilnehmenden
mit vielen Materialien
künstlerisch experimentieren.
Auf einer
Erkundungstour in den Weserwiesen
werden Motive,
Material und Spuren für die
künstlerischen Werke gesammelt.
Dann wird gezeichnet,
gemalt, gesammelt, gebaut
und fotografiert, je nach
Interesse der jungen Künstler.
Ein weiterer Programmpunkt
im Kunstatelier ist ein
Besuch im MARTA Herford.
Dort werden sich die Kunstentdecker
von Kunstwerken,
Architektur und Design inspirieren
lassen. Die Teilnahme
ist kostenlos.
Anmeldungen per Mail an
j.konieczny@badoeynhausen.
de oder telefonisch unter
05731/144210. Unter
www.kulturrucksack.nrw.de
gibt es Informationen über
das gesamte Programm des
Kulturrucksacks.
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