Weserspucker · Wochenblatt für den Mühlenkreis Nummer 6 · 12. Februar 2022
Engagieren sich gemeinsam für die Rundumversorgung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern am HDZ: (von
links) Prof. Dr. Stephan Schubert, Dr. Karin Overlack, Prof. Dr. Eugen Sandica, Prof. Dr. Jan Gummert, Prof. Dr. Volker Rudolph,
Oliver Eickhoff und Prof. Dr. Philipp Sommer. Foto: Marcel Mompour/HDZ
Ein langes Leben trotz
angeborenem Herzfehler
Eine angeborene Herzfehlbildung ist ein Schicksalsschlag, dem mit
adäquater medizinischer Therapie im frühen Kindesalter und konsequenter
Weiterversorgung zu begegnen ist.
BAD OEYNHAUSEN. In den allermeisten
Fällen kann so
über Jahrzehnte eine gute Lebensqualität
erzielt werden.
Für Erwachsene mit angeborenem
Herzfehler ist das
Herz- und Diabeteszentrum
(HDZ) NRW seit mehr als zehn
Jahren offizielle überregionale
Behandlungseinrichtung.
Seine jüngste Auszeichnung
als „überregionales
Zentrum zur Versorgung Erwachsener
Patienten mit angeborenem
Herzfehler“
(EMAH-Zentrum) hat das
Spezialklinikum erneut mit
Anerkennung der Deutschen
Gesellschaft für Kardiologie
(DGK) verlängert, die nach
umfangreichem Re-Zertifizierungsverfahren
eine lobende
Empfehlung für weitere
drei Jahre ausgesprochen
hat.
Die Deutschen Fachgesellschaften
für Thorax-, Herzund
Gefäßchirurgie (DGTHG)
und Pädiatrische Kardiologie
(DGPK) sind am Prüfungsverfahren
beteiligt. Das hat
einen guten Grund: „Erwachsene
mit angeborenem Herzfehler
benötigen eine spezialisierte
interdisziplinäre Behandlung
und Nachsorge. Wir
sind sehr stolz, dass die Gutachter
diese herausragende
Zusammenarbeit und große
Erfahrung unserer Herzspezialisten
erneut gewürdigt
haben“, sagte Geschäftsführerin
Dr. Karin Overlack bei
ihrer Gratulation an die zuständigen
Klinikdirektoren
sowie Oliver Eickhoff, Leiter
der Unternehmensentwicklung
und des Qualitätsmanagements.
Prof. Dr. Jan
Gummert, Ärztlicher Direktor
des HDZ NRW, ergänzt:
„Unsere Herzkliniken sichern
eine sehr individuelle
Versorgung und Betreuung zu
– ganz besonders, wenn es
um komplexe und spezifische
Krankheitsbilder geht.
Die Patienten profitieren von
der großen Erfahrung und der
Tatsache, dass sämtliche Beratungen,
Untersuchungen
und Eingriffe, die im Laufe
eines Lebens auf Betroffene
mit einer angeborenen Herzfehlbildung
zukommen können,
unter einem Dach durchgeführt
und interdisziplinär
befundet werden. Egal, ob es
um Herzkathetereingriffe,
elektrophysiologische
Untersuchungen, Schrittmacher
und ICD-Kontrollen,
operative Eingriffe bis hin
zu Herztransplantation
geht.“ Jedes 100. Kind kommt
mit einem angeborenen
Herzfehler zur Welt. Dank der
guten medizinischen Behandlungsmöglichkeiten
erreichen
heute nahezu 95 Prozent
der Patienten das Erwachsenenalter.
In Deutschland
leben mehr als 300.000
Erwachsene mit einer komplexen
angeborenen Herzfehlbildung.
Sie benötigen lebenslang
eine spezialisierte
Nachversorgung.
20 weitere Zentren in
Deutschland sind als offizielle
EMAH-Zentren ausgewiesen.
Im HDZ NRW lobten die
Gutachter insbesondere die
sehr gute personelle und apparative
Ausstattung, mit der
das Spektrum der erforderlichen
Untersuchungen und
Eingriffe bei angeborenen
Herzfehlern in herausragender
Qualität abgedeckt werde.
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