Weserspucker · Wochenblatt für den Mühlenkreis Nummer 19 · 14. Mai 2022
Neue Projekte und
Ideen vorantreiben
Nach langer Corona-Pause hat sich das Bündnis für Familie Bad
Oeynhausen wieder zum Netzwerken getroffen. Es ist ein Zusammenschluss
von Wohlfahrtsverbänden, Unternehmen, Kommune und
engagierten Bürgern.
BAD OEYNHAUSEN. Mit Projekten
und neuen Ideen
möchte es bessere Lebensund
Arbeitsbedingungen für
Familien schaffen. „Heute
können wir endlich wieder ins
Gespräch kommen“, sagte
Stefan Tödtmann, Geschäftsführer
des Vereins, bei der Zusammenkunft
im Lenné-
Karree.
Mehrere Projekte wurden
vorgestellt, so zum Beispiel
eins der Volkshochschule
(VHS): In Zusammenarbeit
mit Kitas aus Bad Oeynhausen
hatte die VHS Deutschkurse
für Kinder im Alter von
fünf bis sieben Jahren angeboten.
Entstanden war das
Projekt im Rahmen der
Flüchtlingsbewegungen
2015. Das Angebot wird seitdem
intensiv genutzt. „2016
haben wir mit zwei Kursen
angefangen, in diesem Jahr
werden wir zehn Kurse anbieten“,
erklärte Daniela Guleiof.
Sie schätzt, dass 2022
etwa 80 Kinder die Kurse nutzen
werden. Aufgrund der Beliebtheit
der Kurse suche die
VHS laufend nach qualifizierten
Dozenten. „Es ist schwierig,
jemanden für den Vormittagsbereich
zu finden“,
sagte Daniela Guleiof.
Die Kurse werden unter anderem
vom Bündnis für Familie
finanziert. Marion Gauert,
1. Vorsitzende des Vereins,
sieht hier einen Mehrwert.
„Wenn sie einen Bedarf
sehen und es keine öffentlichen
Förderungen gibt, dann
kommen wir ins Spiel“, erklärte
Marion Gauert.
Im Zentrum des Treffens
standen jedoch die Neuerungen
rund um das Projekt
„kinderstark – NRW schafft
Chancen“. Dabei geht es um
den Aus- und Aufbau von Präventivstellen
im Kinder- und
Jugendbereich. Mit der
„kurstandkind“-App sollten
in einem der ersten Schritte
die bisherigen Teilhabeangebote
gesammelt und öffentlichkeitswirksam
dargestellt
werden.
„Mit dem Projekt wollen
wir unsere bisher vorhandenen
Beratungsstellen und
Veranstaltungen transparenter
zugänglich machen“, erklärte
Vanessa Tamoyan von
der Netzwerk- und Koordinierungsstelle
des Projekts.
Nun solle zu der digitalen
Orientierungshilfe auch eine
öffentliche Anlaufstelle hinzukommen.
Zu diesem Zweck hat die
Stadt zwei Flächen im Erdgeschoss
und im ersten Obergeschoss
des Lenné-Karrees
angemietet. Im Erdgeschoss
soll in einem der vorgelagerten
Ladenlokale ein kommunales
Familienbüro entstehen.
Vom 1. Juli an können Familien
sich dort niedrigschwellig
beraten lassen.
„Das Familienbüro soll
zentrale Anlaufstelle in der
Stadt werden“, sagte Vanessa
Tamoyan. Das Büro solle
Die Kinder- und Jugendhilfen der Stadt Bad Oeynhausen und des Kinderschutzbundes
Minden-Bad Oeynhausen ziehen zusammen in das erste Obergeschoss des Lenné
Karrees. Darüber freuen sich Nicole Brinkmann (von links, Kinderschutzbund) sowie
Geschäftsführer Stefan Tödtmann, die 1. Vorsitzende Marion Gauert und Schriftführerin
Karola Rottmann (alle Bündnis für Familie). Foto: Timo Förster
wechselnd vormittags, nachmittags
und am Wochenende
geöffnet sein, um möglichst
vielen Familien eine Beratungsmöglichkeit
zu bieten.
Nach dem Start Anfang Juli
soll das Beratungsangebot
Stück für Stück ausgebaut
werden. Anfang 2023 soll das
Projekt komplett umgesetzt
sein. Die Räumlichkeiten im
ersten Obergeschoss teilt sich
die Stadt sich mit dem Kinderschutzbund
Minden-Bad
Oeynhausen. Nicole Brinkmann,
Leitung der Geschäftsstelle
Bad Oeynhausen, freut
sich über den Umzug aus den
alten Räumen an der Wilhelmstraße.
„Wir kommen aus 100 Quadratmetern
marodem Altbau
und ziehen in 280 Quadratmeter
lichtdurchflutete Räume“,
sagte Nicole Brinkmann
begeistert. Durch den
zusätzlichen Platz könne der
Kinderschutzbund seine Angebote,
unter anderem bei den
Ferienspielen, ausbauen. Die
Küche sei das Herzstück. Den
Kindern mache das gemeinsame
Kochen besonders viel
Spaß. Auf dem Rest der insgesamt
500 zur Verfügung
stehenden Quadratmeter
entstehen Büros der Stadt Bad
Oeynhausen. Zur Verstetigung
der gesammelten Projekte
schlug Stefan Tödtmann
zum Ende des Netzwerktreffens
die Errichtung
einer Koordinierungsgruppe
vor. „Je vereinigter wir als
Träger sind, desto mehr können
wir umsetzen“, sagte der
Geschäftsführer vom Bündnis
für Familie. Zusammen
könnten die verschiedenen
Einrichtungen aus der Stadt
viel erreichen. TF
Familienbüro ab dem
1. Juli geöffnet
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