Nummer 17 · 30. April 2022 Wochenblatt für den Mühlenkreis · Weserspucker
Blick über den Dümmer Richtung Ochsenmoor, das ein wertvolles Naturschutzgebiet ist. Bei der Bodennutzung rings
um den See ist die Berücksichtigung der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes wichtig. Eine Aufgabe des neuen Beraters
ist die Senkung der landwirtschaftlichen Einträge, die den Dümmer in seiner Ökologie beeinträchtigen. Foto: SR
Zum Wohl des Dümmers
Als die erste von insgesamt vier in Nordrhein-Westfalen ist Anfang
März die Pilotgewässerschutzkooperation für den Kreis Minden-Lübbecke
gestartet. Das teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-
Westfalen mit.
MINDEN-LÜBBECKE. „Dank
finanzieller Förderung durch
das Landwirtschaftsministerium
und die engagierte Vorarbeit
der ortsansässigen
Landwirte konnte eine Vollzeit
Beraterstelle bei der
Lübbecker Kreisstelle der
Landwirtschaftskammer geschaffen
und besetzt werden“,
heißt es in der Mitteilung.
Der landwirtschaftliche
Berater Daniel Rolfsmeyer ist
bei der Landwirtschaftskammer
NRW mit Dienstsitz in
Lübbecke gestartet.
Till Pagels, Geschäftsführer
Landwirtschaftskammer
Lübbecke, befasst sich bereits
seit geraumer Zeit mit
dem Thema Gewässerschutz
und hat sich für die Schaffung
dieser in Nordrhein-
Westfalen bisher einzigartigen
Beraterstelle eingesetzt.
Landwirt Joachim Schmedt
aus Dielingen bewirtschaftet
seit vielen Jahren Flächen, die
im Einzugsgebiet der Hunte
liegen.
Der grenznahe Betriebsstandort
bedingt, dass die
Flächen der Familie Schmedt
sowohl auf niedersächsischer
als auch auf westfälischer
Seite des Einzugsgebiets
liegen. Mit seinen Flächen
in Niedersachsen ist
Schmedt in der niedersächsischen
Gewässerkooperation
ein Mann der ersten
Stunde.
Die neue Pilotkooperation
für Oberflächengewässer
(Kooperationen für Grundwasser/
Trinkwasser gibt es
bereits seit 1993) ist nun ein
Stück weit Pionierarbeit, da es
die erste derartige länderübergreifende
Wasserkooperation
ist.
„Im Mühlenkreis soll jetzt
die in Niedersachsen bereits
seit 2012 erfolgreich etablierte
Zusammenarbeit zwischen
Landwirtschaft, Wasserbehörden,
Naturschutz
und Verwaltung institutionalisiert
werden“, schreibt die
Landwirtschaftskammer. „So
wird eine Ländergrenzen
übergreifende Kooperation
zum Wohl des Dümmers aufgebaut.“
Der Dümmer wird maßgeblich
durch die Hunte gespeist.
Dieser Fluss hat ein
Einzugsgebiet von 32.400
Hektar, hiervon werden in
Niedersachsen 16.770 Hektar,
in Nordrhein-Westfalen
3.955 Hektar landwirtschaftlich
genutzt. Der westfälische
Flächenanteil der landwirtschaftlichen
Nutzfläche
beträgt somit 19 Prozent.
„Der Dümmer wird durch
den Eintrag von Phosphat in
seiner Ökologie beeinträchtigt.
So kam es unter anderem
im Jahr 2012 zu einem
starken Algenwachstum
(Blaualgen) mit negativem
Einfluss auf die Fischpopulation“,
weiß Daniel Rolfsmeyer.
„Es gibt verschiedene
Eintragswege des Phosphats
in die zuleitenden Bäche und
Gräben. Neben (Klein-)Kläranlagen
sowie urbanen Einträgen
gibt es auch Einträge,
die von landwirtschaftlichen
Flächen herrühren.“
Um den Anteil der landwirtschaftlichen
Einträge zu
senken, wird der landwirtschaftliche
Berater mittels
Datenerhebung, Informationsaustausch,
Beratung
und finanzieller Förderung
emissionsmindernder Maßnahmen
tätig.
Daniel Rolfsmeyer stammt
aus dem Kreis Minden-Lübbecke
und ist gelernter Landwirt.
Er studierte Ökologische
Agrarwissenschaften
und bringt Praxiserfahrung
durch seine frühere selbstständige
Tätigkeit in der
Landwirtschaft und eine anschließende
Beratungstätigkeit
im Ökolandbau mit.
„Bodenschutz, Nährstoffeffizienz
und Fruchtfolgen
sind sicherlich Themen, die
aus dieser Zeit auch in der Beratung
im Gewässerschutz
Anwendung finden dürften“,
so die Landwirtschaftskammer.
Zuerst gelte es, einige relevante
Daten zu generieren
und sich auch mit Hilfe weiterer
Fachbehörden und Institutionen
einen Überblick
über die Haupteinflussfaktoren
zu verschaffen. „So muss
beispielsweise geklärt werden,
wie groß die Phosphat-
Fracht aus NRW ist und aus
welchen Eintragspfaden sie
rührt“, erläutert Daniel
Rolfsmeyer.
Eine kooperative und konstruktive
Zusammenarbeit mit
Landwirten, Beratern und
Fachbehörden – auch über die
Ländergrenzen hinaus – sei
unersetzbare Grundlage, um
das Ziel der Verbesserung der
Wasserqualität des Dümmers
gemeinsam zu erreichen. WB
”Es muss geklärt
werden, wie groß die
Phosphat-Fracht aus
NRW ist.“
Whiskeyflaschen
und Wechselgeld
LÜBBECKE. Die Gaststätte
Wiehenkrug wurde in der
Nacht zu Sonntag, 24. April,
von bisher Unbekannten
heimgesucht. Auf ihrem Beutezug
entwendeten die Einbrecher
Bargeld und Alkohol.
Den aktuellen Erkenntnissen
der Ermittler zufolge verschafften
sich die Täter über
eine Tür gewaltsam Zugang
zum Gaststättenbetrieb. Im
Ladenlokal öffneten sie sämtliche
Schubladen. Hierbei
stießen sie auf eine geringe
Summe an Wechsel- und
Trinkgeld. Zudem entnahmen
sie der Theke diverse
Whiskeyflaschen. Nach ihrer
Tat konnten sie unerkannt
entkommen.
MIT SPITZER FEDER
Es muss nicht immer der
Hochschulabschluss sein
Doktor der Musikwissenschaften
und kann nicht einmal
ein Radio reparieren...
Über Hochschulabsolventen
wurden immer schon gerne
Witzchen gerissen. Aus mehr
oder minder berufenem
Mund.
Tatsächlich sprechen Fachleute
heute von einer „Akademisierung
der Gesellschaft“
und meinen das
wohl kaum positiv. Zu viele
Häuptlinge und kaum noch
Indianer? Ganz klar: Wer
Ärztin oder Lehrer werden
will, muss studieren. Was die
Unis jedoch im Bereich Geisteswissenschaften
auswirft,
muss die Alltagstauglichkeit
oft erst noch beweisen. Da
wird auf den Bachelor noch
ein Master drauf gesattelt,
die Berufsaussichten bleiben
mau. Wo sollen Literatur-,
Kultur- oder Geschichtswissenschaftler
arbeiten? Die
Stellen sind dünn gesät.
Und wo sich Absolventen bewerben,
da werden manche
Abschlüsse kaum gewürdigt.
Bitter für die jungen Leute.
Und für die Gesellschaft.
Denn woanders werden
fähige und fleißige Köpfe
(und vor allem
Hände!) dringend gebraucht,
meint Ihr Weserspucker
Wichtiger Knotenpunkt
wieder voll befahrbar
B482 für rund zwei Millionen Euro saniert
MINDEN. Seit Samstag, 23.
April, fließt der Verkehr im
Bereich des Verkehrsknotenpunktes
B482/B65 wieder.
„Wir haben die Fahrbahn der
B482 von der Hausberger
Straße bis zur B65 in drei Bauabschnitten
erneuert und
freuen uns, dass die Leistungen
zeitgerecht erledigt wurden“,
erklärt Abteilungsleiter
Tobias Fischer, der die
Bauabteilung der Regionalniederlassung
Ostwestfalen-
Lippe leitet. Gemeinsam mit
seinem Mitarbeiter Lennart
Böse und Bauleiter Oliver
Thiemann von der ausführenden
Baufirma Dieckmann
Bau hat er sich vor Ort ein Bild
der Fertigstellung und der
Kontrollprüfungen gemacht.
Dazu gehören eine Planografenbefahrung,
bei der die
Ebenheit der neu eingesetzten
Deckschicht gemessen
wird, und eine
Schichtdickenmessung, bei
der mithilfe eines elektromagnetischen
Verfahrens geprüft
wird, ob die Asphaltschichten
in der erforderlichen
Dicke eingebaut wurden.
Insgesamt kostete die mehrereMonate
andauerndeBaumaßnahme,
die mit weiträumigen
Umleitungen einherging,
rund zwei Millionen
Euro.
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